Zwei Minuten Stille
In zwei Minuten zu mir kommen
Wir können diese Übung in den Tag hinein bringen.
Immer wieder.
Für zwei Minuten, für drei Minuten immer wieder kurz zu uns kommen, immer wieder für uns da sein.
Und von dort aus immer wieder neu starten.
Wir sitzen in einer uns gewohnten Haltung. Gut ist es, dabei auf einem Stuhl zu sitzen, da sitzt man wie zu Hause oder im Büro. Man muss nicht im Lotussitz sitzen, es geht auch im Bus und vor dem PC. Wichtig ist, dass wir einen guten Sitz haben, das Rückgrat ist ein bisschen aufgerichtet, die Schultern ein wenig zurückgenommen.
Einfach gerade sitzen, die Hände in den Schoß legen.
Im Büro können wir sie auch einfach auf den Tisch ablegen, so dass sie zur Ruhe kommen. Wenn wir alleine und ungestört sind, können wir die Augen schließen, um den Prozess des „Zu-uns Kommens“ zu verstärken oder wir legen den Blick so etwa einen Meter vor uns auf den Boden ab. Draußen z.B im Büro legen wir den Blick auf etwas ab, dass uns nicht gerade sehr anregt. Auf den leeren Tisch, wenn wir ihn haben, oder was auch immer.
Das Wichtigste in diesem Prozess ist, dass wir die Intention haben und uns auch die Erlaubnis geben: ich möchte jetzt für zwei/ drei Minuten einfach still sein um zu mir zu kommen. Ich bin mir sicher, dass das möglich ist. In den nächsten Minuten wird mich niemand stören. Es ist für alles gesorgt. Ich habe die Zeit und die Sicherheit zu mir zu kommen.
Und dann verbinden wir uns mit dem Raum, in dem wir sind.
Spüren den Raum, verbinden uns mit den Geräuschen und wiederum sind wir sicher, dass es gut ist, jetzt für einige Minuten zu uns zu kommen. Wir sind sicher. Wir können die Geräusche draußen als Geräusche wahrnehmen und wissen, dass sie uns nicht stören werden.
Jetzt kann ich meine Achtsamkeit auf den Körper lenken. Mich mit meinem Körper verbinden, einfach mit ihm sein, so wie er jetzt ist. Ich spüre vielleicht die Unterlage auf der er sitzt. Ich spüre die Kleidung auf der Haut. Vielleicht ist ein Windhauch da. Vielleicht gibt es auch eine Stelle im Körper die ein wenig verspannt ist. All das kann ich so sein lassen, wie es ist und einfach da sein. Vielleicht ist es mir sogar möglich ein wenig Entspannung und Stille in den Körper zu bringen.
Jetzt bringe ich meine Achtsamkeit zu meinem Atem. Ich bin mir des Atems, so wie er jetzt ist, bewusst. Ich verbinde mich einfach mit der Bewegung des Atems, ohne zu manipulieren, ohne zu verändern. Vielleicht ist es hilfreich sich mit dem Heben und Senken der Bauchdecke zu verbinden oder mit dem Weiten und Verengen des Brustkorbs. Einfaches Gewahrsein des Atems.
Jetzt bringe ich mein Gewahrsein zu meinem Geist. Verbinde mich mit dem Zustand meines Geistes so wie er jetzt ist. Falls da in meinem Geist noch Verspannungen und Einengungen sind oder Sorgen, kann ich sie jetzt loslassen.
Aber vielleicht ist jetzt auch schon eine Weite des Geistes entstanden, eine Wachheit, ein einfaches schlichtes waches Dasein. In diesem Geisteszustand verweilen wir dann noch für einige Atemzüge.